— 9 —
Aber die in Palästen wohnenden Könige der ganzen Welt, vom oberen bis zum unteren Meere,die Könige von Palästina, die Bewohner der Zeltes) sie alle brachten ihren reichen Tribut und küßten inmitten von Babylon meine Füße. . Alle Götter, welche in den Städten Asur» und Istars, zu Agade, Abunak, Zamban, Aciturnu, Durilu, bis hin^zuin Gebiete von Kutu und den Tigrisstädten gewohnt hatten, deren Stätte längst in Trümmer lag, sie alle brachte ich an ihren Ort zurück und ließ sie ihren Wohnsitz aus ewig beziehen. Die Einwohner aller dieser Städte führte ich wieder zurück und richtete ihre Wohnungen wieder her. Die Götter von Sumer und Akkad aber, welche Naboned ") zum Zorn des Götterkönigs nach Babylon geführt hatte, ließ ich auf Geheiß Merodachs, des großen Gottes, von neuem in ihren Plätzen den Wohnsitz nehmen, der nach ihrem Herzen ist. Alle Götter, die ich in ihre Städte zurückgeführt, mögen täglich vor Bal und Nebo die Länge meiner -Lage verkünden, mögen mir ihre Gnade bezeugen und zu Merodach, meinem Herrn, also sagen: Cyrus der König und Kambyses sein Sohn [seien in deinem Schutze!].
10. Aus der großen Inschrift des Darius zu Vehistun, ca. 500 v. Chr.
Entdeckt um 1835 von dein Engländer Rawlinson an einer Felswand der Hochebene von Iran, bis 1847 kopiert und veröffentlicht 1851 in Bd. 14 des Journals der Asiatischen Gesellschaft in London; 400zeilig, in altpersischer, susischer und babylonischer Sprache. Für die völlige Erschließung der Keilschrift von epochemachender Bedeutung. Oft gedruckt.
Ich bin Darijavush, der große König, der König der Könige, der König der Länder. —
Dem K a m 6 u j i a4) war ein Bruder, Bar tja5) mit Namen, von gleicher Mutter und gleichem Vater. Nachher tötete Kambuija diesen Bart ja. Als Bartja getötet war, war Erblosigkeit des Reiches. Nach-her ging Kambujia nach Ägypten. Da wurde das Reich gottlos; Frevel nahm zu im Lande Persien, Medien und den anderen Provinzen. Da war ein Mann, ein Magier Gaumata; dieser erhob sich von dem Berge Arakadrisch. So log er gegen das Reich: „Ich bin Bartja, Sohn des Kurusch,") Bruder des Kambujia." Daraus ward das ganze Reich aufrührerisch gegen Kambujia, und trat zu jenem über, sowohl Persien, als Medien und die anderen Provinzen. Er ergriff die Herrschaft am 9. des Monats Garmapada. Darauf starb Kambujia vor übergroßem Zorn. So raubte Gaumata, der Magier, dem Kambujia die Herrschaft, die von alters her unseres Stammes war; er vollbrachte nach seinem Begehr. Er ward König. —
x) d. h. vom Mittelmeer bis zum persischen Meerbusen. — -) d. H. Wüsten-
bewohner.
3) Der König Belsazar der Bibel, in Babylon von Cyrus g(.fangen und getötet.
4) Kambyses. — 5) Srnerdes. — c) Cyrus.
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Extrahierte Personennamen: Palästina Geheiß_Merodachs Cyrus Darius Engländer_Rawlinson Bartja Kambujia Gaumata Kambujia Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus
Extrahierte Ortsnamen: Gottes London Persien Monats_Garmapada
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
Die Llanos des Orinoko. 1"'
famen Phantasie den Paramo de la Suma Paz, gleich-
sam den schönen Titz des ewigen Friedens nannten.
Diese Steppe nimmt einen Raum von 16 000
Ouadratmeilen ein. Aus geographischer Unkunde hat
man sie ost in gleicher Breite als ununterbrochen bis an
die Magellanische Meerenge sortlaufend geschildert: nicht
eingedenk der waldigen Ebene des Amazonenslusses,
welche gegen Norden und Süden von den Grassteppen
des Apure und des La Platastromes begrenzt wird. Die
Andeskette von Cochabamba und die brasilianische Berg-
gruppe senden zwischen der Provinz Chiquitos und der
Landenge von Villabella einzelne Bergjoche sich entgegen.
Eine schmale Ebene vereinigt die Hyläa des Amazonen-
slnsses mit den Pampas von Buenos Aires. Letztere
übertreffen die Llanos von Venezuela dreimal an Flächen-
inhalt. Ja, ihre Ausdehnung ist so wundervoll groß,
daß sie ans der nördlichen Seite durch Palmengebüsche
begrenzt und auf der südlichen fast mit ewigem Eise
bedeckt sind.
Gleich den: größten Teile der Wüste Sahara liegen
die Llanos oder die nördlichste Ebene von Südamerika
in dem heißen Erdgürtel. Dennoch erscheinen sie in jeder
Halste des Jahres unter einer verschiedenen Gestalt:
bald verödet, wie das lybische Saudmeer' bald als eine
Grasflur, wie so viele Steppen von Mittelasien.
Ist auch die südamerikanische Steppe mit einer
dünnen Rinde fruchtbarer Erde bedeckt, wird sie auch
periodisch durch Regengüsse getränkt und dann mit üppig
aufschießendem Grase geschmückt, so hat sie doch die an-
grenzenden Völkerstämme nicht reizen können, die schönen
Bergtäler von Caracas, das Meeresufer und die Fluß-
weit des Orinoko zu verlassen, um sich in dieser baum-
und quellenleeren Einöde zu verlieren. Daher ward die
Steppe bei der Ankunft europäischer und afrikanischer
Ansiedler fast menschenleer gefunden. . . .
Seit der Entdeckung des Neuen Kontinents sind die
Ebenen (Llanos) dem Menschen bewohnbar geworden.
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548 —
(Sues-Kanal S. 549.) Größe — 44 Mill. qkm. Ein-
wohnerzahl — 836 Mill. Die wichtigsten Völkerschaften
sind: Türken, Tataren, Griechen, Armenier, Perser, Araber,
Indier, Kalmüken, Chinesen, Japaner, Mongolen, Kaukasier,
Birmanen, Siamesen und Anamiten. Der Religion nach
zählt man etwa 25 Mill. Christen, 90 Mill. Mohammedaner
und 1 Mill. Juden; die übrigen Bewohner sind Heiden.
Dieser Erdteil ist der größte und am meisten bevölkert; in
demselben sind viele große Ströme, der größte Landsee und
die höchsten Gebirge. Merkwürdige Tiere: Orang-Utang,
der Löwe, Tiger, Luchs. Panther, das Kamel, die Antilope,
der Elefant, das Rashorn, die sibirische Spitzmaus (das
kleinste Säugetier der Erde), der Eisbär, die Riesenschlange,
der Pelikan, die Schwalbe, deren Nester eßbar sind. —
Gebirge: Pamir-Hochland, Alai-Tagh, Altai, Karakorum
mit dem Dapsang (8620 Meter), Küen-Lün, Thian-Schan,
Himalaja mit dem Gaurisankar (8840 Meter), dem höchsten
Berge der Erde, Kaukasus mit dem Berge Ararat (hier
ruhte Roes Arche), Ural, Sinai auf der arabischen Halb-
insel mit dem Berge Sinai (wo Moses die h. 10 Gebote
verkündete) und mit dem Berge Horeb (hier ist ein Kloster,
dessen Kirche an Stelle des brennenden Busches erbaut ist),
Taurus, Libanon und Antilibanon. — Flüsse: im Norden:
der Ob, der Jenissei, der Lena; im Osten: der Amur, der
Hoangho, der Jangtsekiang: im Süden der Mekong, der Me-
nam, der Saluen, der Jrawadi, der Ganges, der Brahma-
putra, der Indus, der Euphrat, der Tigris; im Westen:
der Ural, der Jordan. — Halbinseln: im Norden: die
nordsibirische Halbinsel; im Osten: Kamtschatka, Korea;
im Süden: Hinterindien mit Malakka, Vorderindien oder
Dekan, Arabien; im Westen: Kleinasien oder Natoli. —
Vorgebirge: Tscheljuskin im Norden, Ostkap an der Be-
ringsstraße, Kap Komorin in Vorderindien. — Benachbarte
Meere: im Norden: nördliches Eismeer; im Osten: der
Große Ocean, Beringsmeer, das Ochotskische, das japanische
Meer, das Gelbe Meer; im Süden: der Indische Ocean, das
chinesische, das bengalische und das arabische oder persische
Meer; im Westen: Rotes Meer, Mittelländisches Meer. —
Meerbusen: im Süden: Busen vontongking, Busen von
Siam, Busen von Bengalen, Busen von Martaban, persischer
Busen, Rotes Meer; im Norden: karischer Busen und obischer
Busen. — Landseen: Kaspischer See, der größte See auf
der Erde; Ural-See, Baikal-See, Wan-und Urmia-See, das
Tote Meer. -- Wasserstraßen (Meerengen): im Süden:
Bab-el-Mandeb; im Osten: Beringsstraße, Straße la Perouse,
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Extrahierte Personennamen: Roes Lena Malakka Martaban
Extrahierte Ortsnamen: Alai-Tagh Küen-Lün Thian-Schan Kaukasus Jordan Kamtschatka Korea Hinterindien Ostkap Indische_Ocean Bengalen Baikal-See
— 550
und Kabylen an der Nordküste Afrikas, die Araber (Bedu-
inen) ebenfalls in den mittelländischen Küstenländern; die
Abessinier im Osten Afrikas; zur äthiopischen Rasse, welche
vorzugsweise Inner-Afrika bewohnt, gehören die verschiedenen
Stämme der Sudan-Neger und die Bantuvölker (Kongo-
neger, Suahelis, Koffern, Zulus); der südafrikanischen Rasse
gehören die Hottentotten und Buschmänner an; die Hovas
auf der Insel Madagaskar sind malayischen Ursprungs; die
Nubier und Somali im Osten, die Mauren im Westen sind
Mischvölker; die Europäer sind namentlich in Algerien und
im Kaplande vertreten. Ihrer Religion nach sind die
meisten Bewohner Afrikas heidnische Fetischanbeter; die
übrigen Bewohner, der bei weitem kleinere Teil, sind Mo-
hammedaner, Christen, Juden. — Produkte: aus dem
Pflanzenreiche; Palme, (Dattel- und Dumpalme), der
Butter-, Brot- und Gummibaum, der Asfenbrotbaum, dessen
Stamm nicht selten 25, und dessen Krone 40 Meter im Um-
fange hat; aus dem Tierreiche: Löwe, Panther, Leopard,
Hyäne, Kamel, Elefant, Stachelschwein, Flußpferd, Nashorn,
Antilopen, Gorilla und Schimpanse, Giraffe, Zebra, Schakal,
Strauß, Krokodil, Brillenschlange u. a. Gebirge: der
Atlas an der Nordküste, die abessinischen Alpen in Habesch,
das Kong- und das Kamerun-Gebirge, das Gebirge des
Kaplandes mit dem Tafelberg, der Kilimandscharo, mit 6100
Nieter, der höchste Gipfel des Festlandes; die Sahara, die
größte Wüste der Erde, stellt eine trockene und steinige Hoch-
fläche dar. Vorgebirge: Kap Guardafui (d. h. Hütet euch!)
im Osten, Kap der guten Hoffnung im Süden, Grünes Vor-
gebirge im Westen undkapblanco im Norden. — Flüsse:
der Nil, welcher durch seine Überschwemmungen das Nilthal
in Ägypten fruchtbar macht und in das Mittelländische Meer
mündet; der Senegal, der Gambia, der Niger, der Kongo,
der Oranje, welche sich in das Atlantische Meer ergießen;
der Sambesi und der Quilimane, welche in den Indischen
Ocean fließen. — Seen; der Tschad-See in der Mille
Afrikas, der Victoria-See (Quellsee des Nils), der Albert-
Edward-See, der Albert-See, der Tanganjika-See, der Niassa-
See und der Bangweolo-See, aus welchem der Kongo kommt.
— Inseln: westafrikanische: Madeira, die Azoren, die ka-
narischen Inseln, die Inseln des Grünen Vorgebirges, St.
Helena (hier starb der vormalige Kaiser Napoleon l. 1821)
u. s. w.; ostafrikanische: Madagaskar, durch den Kanal von
Mozambique vom festen Lande getrennt, die größte Insel
Afrikas, deren Einwohner Madagassen genannt werden; die
Seschellen, die Amiranten, die Maskarenen u. s. w. — Ein-
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Extrahierte Personennamen: Gorilla Helena_( Napoleon
194
dein Winterbalg. Ei, weißt du auch wohl, was der Winter-
balg eines deiner schönsten schwarzen Kameraden in Norwegen,
Lappland oder Sibirien kostet? — Nein! Wie viel denn?
— Dreißig bis vierzig Thaler, und einige Leute sagen sogar
sechshundert bis tausend. — Ei, das wäre sehr viel!
14. Das Kamel.
Das Kamel ist ganz für die Wüsten geschaffen. Es
kann die größten Beschwerden ertragen, ohne davon angegriffen
zu werden. Sein Fuß tritt leicht und sanft auf den nach-
gebenden Sand; seine Nasenlöcher schließen sich, wenn der
Wind den Staub der Wüste emporwirbelt und alles zu er-
sticken droht; sein Magen ist eingerichtet, eine Menge Wassers
aufzubewahren, das ihm bei eintretendem Mangel den not-
wendigsten Bedarf giebt, um das dürrste Futter zu verdauen.
Es nährt sich vom feinsten, zartesten Grase, von Gerste,
siißen Datteln und Bohnen, aber es sättigt sich auch mit
stachlichten, trockenen Mimosen, die kein anderes Tier genießen
kann. Zähne, Gaumen, Lippen sind vom gütigen Schöpfer
eingerichtet, diese trockene Speise der Wüste zu zermalmen.
Und so macht es Wege von mehr als 150 deutschen Meilen,
ohne daß man ihm ansieht, welche Entbehrungen es er-
tragen muß.
Es giebt zwei Arten von Kamelen, die sich durch die
Bildung des Rückens von einander unterscheiden. Das
schnelle, siüchtige, zum Reiten bestimmte hat einen Höcker
und heißt Dromedar, das andere, mehr zum Tragen taug-
liche, hat deren zwei.
Von Jugend auf wird das Kamel zur Arbeit, zur Er-
tragung lebenslänglicher Beschwerde abgerichtet und abgehärtet.
Man gewöhnt es, täglich mehr zu tragen, täglich weniger zu
fressen und zu saufen und immer schneller zu gehen. Das
feurige Pferd wird ihm ein Muster für s Laufen, und kommt
es diesem auch nicht an Schnelligkeit gleich, so übertrifft es
dasselbe am Ende doch an Ausdauer. Ein so abgerichtetes,
an Hunger und Durst, Lausen und Tragen gewöhntes Kamel
ist ein unschätzbares Schiff in der Wüste, wie es der Araber
nennt, und für die Raubzüge desselben trefflich geeignet.
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195
Auf ihm eilt er durch die Sandebenen und harrt des Kauf-
manns, der mit seinen Schätzen des Weges einherzieht. Er
raubt und mordet, das Kamel trägt die Beute. Sieht sich
der Araber verfolgt, so setzt er sich auf das beste Kamel,
treibt es zum schnellen Schritte an und entgeht seinen Fein-
den im Sandmeere, das ihn überall umgiebt. Man hat fast
unglaubliche Beispiele von der Behendigkeit dieser Tiere.
Sein Gang ist besonders dann munter und rasch, wenn es
die Pfeife seines Führers oder ein fröhliches Lied desselben
vernimmt, denn gleich dem Pferde, dem der Ton der Trom-
pete neues Leben giebt, hat es ein besonderes Wohlgefallen
an dergleichen, und was Peitsche und Sporn nicht vermochten,
thut munterer Gesang und Klang. Um den Wert dieses Tieres
noch mehr zu erhöhen, gab ihm die Natur eine dauerhafte
Gesundheit und ein langes Leben. Im ganzen ist das Ka-
mel friedlich und gehorsam. Doch würde es, mit zu großer
Hast beladen, eher den Schlägen erliegen, als zum Aufstehen
zu bewegen sein. Das Kamel wittert aus weiter Ferne die
Nähe einer Quelle oder das Ende der Wüste. Es verdoppelt
sodann seine Schritte und führt oft die Reisenden zu einer
Quelle, die sie selbst nicht würden gefunden haben. Es kann
den Durst viele Tage ohne besondere Beschwerde ertragen;
hat es aber 12 — 20 Tage nicht getrunken, so ist es auch
im stände, einige Tonnen Wasser zu sich zu nehmen. Wenn
daher eine Karawane von mehreren hundert Kamelen an eine
der dürftigen Quellen der Wüste kommt, wo nur eins nach
dem andern trinken kann, so währt es mehrere Tage, bis
der Durst aller gestillt ist. Sind die Wasserschläuche, die
der Araber mit sich führt, geleert, und die Wasserquellen ver-
siegt, so zwingt ihn zuweilen die Not, ein Kamel zu schlachten,
um das in seinem Magen befindliche Wasser gu erhalten und
nicht dem verzehrenden Durste unterliegen zu müssen.
Der Verkehr vermittelst der Kamele wird hauptsächlich
in der Türkei, in Persien, in Arabien betrieben, und unter
den verschiedenen Arten, die Produkte des einen Landes nach
dem anderen zu schaffen, ist diese die wohlfeilste und leichteste.
Kaufleute und Reisende vereinigen sich zu einer Karawane,
um den Angriffen und Räubereien der Araber zu entgehen,
13 *
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
v. Chavanne: Anblick der Sahara in ihrer dreifachen Gestalt. 199
An einer Eingangspforte der großen Sahara hat die Natur
hier ein Asyl für alles Lebende geschaffen. Ein Asyl, kein Paradies, wie
es die Phantasie des Dichters schmückt, ist die Oase. Der Kampf mit
der Wüste, die ihre Sandwellen bis hart an den Rand der Palmen-
Wälder und selbst in sie hineinwirft, ist ein ununterbrochener: mensch-
licher Fürsorge und Anstrengung bedarf es, um diese Freistätte für
Pflanzen- und Tierleben ungeschmälert zu erhalten. Die Fee dieses
El Aruat (Laghuat).
Asyls heißt Wasser; sie zaubert die wunderbaren Haine hoher, schlanker,
fächergekrönter Palmen, deren Dattelfrüchte den Reichtum des Oasen-
bewohners bilden, sie schenkt ihm den ganzen Schmuck und Segen seiner
Gärten, sie malt jenes unvergeßliche, das Gemüt entzückende Bild, das
uns die Oase bietet. Jenseits ihrer Marken dehnt sich — hier zu mäch-
tigeu 59—100 Meter hohen, steilabfallenden und fcharfgratigen Dünen
aufgetürmt, dort in kaum gewundenen, sanften Wellenlinien oder stellen-
weise spiegelglatten Flächen — das Sandmeer der Wüste aus. Dem
Fremden ist sie, wie ihr Schweigen, unverständlich — der Nomade, der
Chabir (Karawanenführer) weiß in ihr wie in einem offenen Buche
zu lesen. Ihre heilige Stille zur Nachtzeit ist dem Gemüte Labsal;
wenn in ihrer klaren, reinen, durchsichtigen Atmosphäre die Sterne
Heller funkeln, als irgendwo anders auf dem Erdenrund, und die Schatten
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
122
Afrika,
Man geht weiter und kommt zu einer Straße, ganz voll oon Leder-
stickern und Flintenfabrikanten. Beide Zweige haben in Tripolis sich
sehr entwickelt. Die Flinten werden, was Läufe und Schloß anbetrifft, in
Europa gemacht, aber Schaft und Zierat ist einheimische Arbeit. Jeder
Eingeborene, ob arm oder reich, alt oder jung, muß nun einmal eine
lange Flinte besitzen, und Tripolis hat sich ganz besonders für diesen
Arbeitszweig herangebildet. Mit den Flinten hängt aber die Leder-
indnstrie und namentlich die Stickerei auf Leder ganz genau zusammen.
Der Flinte darf natürlich
ein Tragriemen nicht feh-
len, der aus rotem Saffian
besteht, welcher für den
ärmsten Mann mindestens
mit roter Seide, für den
Reichen aber mit Gold und
Silber bestickt sein muß. Wer
ein Gewehr besitzt, verlangt
noch einen Ledergürtel, dar-
an langhängend die Pnl-
vertusche, der Kugelsack und
eine Patronentasche befestigt
sind, alles mehr oder min-
der reich gearbeitet.
Auch die Pferdesättel
werden hier gefertigt, und
von den einfachsten ohne jede
Stickerei steigt es bis zu
solchen, bei denen man das
Leder vor lauter Gold- und
Silberarabesken nicht mehr
sieht; letztere werden mit
Hunderten von Thalern
bezahlt.
Die großartigsten Etablissements liegen aber noch etwas weiter weg.
Es sind das nebst Comptoiren große Fuudnks oder Magazine zur Auf-
nähme sür Getreide und Halfa.
Geht man noch weiter landeinwärts, vorbei an jenen großen, mit
Halfa gefüllten Fenadnk *), so kommt man zum Negerviertel, das noch
ebenso besteht wie vor Jahren. Es ist der Tummelplatz aller zweisel-
haften Existenzen, welche sich in Tripolis aufhalten. Tag und Nacht
Halfa-Gras.
1) Fenaduk ist Plural von Funduk (Warenhaus, auch Wirtshaus).
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Extrahierte Ortsnamen: Afrika Tripolis Europa Tripolis Negerviertel Tripolis
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
76
Afrika.
21.
3n Obeid, der Hauptstadt Kordnfans.
R. W. Felkin.
Beim Herankommen bietet Obeid einen ungemein reizenden Anblick;
es liegt ganz in den Bäumen versteckt, und durch das Grün sehen die
Dächer und das Miuaret hervor; man sollte nicht denken, daß es ein
stattlicher Ort mit vielen Häusern aus gebrannten Ziegeln und 35 000
Einwohnern ist.
Obeid ist eine hübsche Stadt mit vielen Kaufläden. Die römisch-
katholische Mission, welche wir besuchten, gedeiht, obwohl sie damals
nur über wenige Kräfte verfügte; es sollten jedoch bald noch drei
Schwestern und zwei Brüder von Chartum aus eintreffen. Sie leiden
nicht unter dem Klima, und der Geistliche, welchen wir sprachen, redete
zuversichtlich über die Zukunft der Missionsanstalt. Die Kirche ist klein,
aber gut gebaut und stark besucht, die Schule sehr gut gehalten.
Die Brunnen von Obeid sind sehr tief, und die Eingeborenen winden
das Waffer herauf. Es ist nicht viel Wasser vorhanden, so daß man
daran gedacht hat, den Sitz der Regierung nach dem wasserreicheren
Bara zu verlegen.
Alljährlich werden im Durchschnitt 100 000 Centner Gummi von
Obeid aus versandt; während wir dort waren, kostete der Centner sechs
Dollar; doch schwankt der Preis je nach der Jahreszeit.
Wir blieben zwei Tage in Obeid, während welcher Zeit ich einige
Angaben über Kordnfan sammeln konnte.
Die Provinz stellt int ganzen eine weite Ebene mit nördlicher Ab-
dachung dar; sie besitzt weder Gebirgszüge noch Hügel über 130 Meter,
anch keine Strome und Flüsse, einige seichte Khors, die nur zur Regen-
zeit Wasser haben, abgerechnet.
Weite Wüstenflächen ohne jede Vegetation bilden einen großen Teil
der Provinz, und die Landschaft sieht, abgesehen von den kurzen Wochen
der Regenzeit, welche überall frisches Grün hervorrufen, trostlos öde aus.
In ganz Kordufan wird nur Duchu in größerem Maßstabe ange-
baut, da dieses Getreide wenig Arbeit erfordert. Die Körner werden oft
nur geröstet und auf dem Marsche ohne weitere Zubereitung genossen,
in den Dörfern hingegen zerrieben, mit Wasser vermengt und in dünnen
Kuchen gebacken.
Sesam, Tabak und Baumwolle werden nur bei Bara, wo es viel
Wasser in geringer Tiefe giebt, in Menge gezogen, ebenso die gewöhn-
lichen arabischen Gemüse.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Vary: In Rhat, 129
Die Einwohner von Rhat, sowie die fremden Kaufleute sind begreif-
licherweise über die Besetzung durch die Osmanli sehr erfreut. Vorher
war man ja der Willkür der Tuareg vollständig preisgegeben, nnb eine
Sicherheit von Leben und Eigentum gab es nicht. Der Schech jedes
einzelnen Stammes mußte befriedigt werden,' bevor der Kaufmann das
Gebiet der Tuareg betreten konnte, und diese Schutzgelder waren recht
.ansehnlich; ein einziger Unzufriedener genügte, um deu erkauften Schutz
der andern in Frage zu stellen. In der Stadt Rhat selbst benahmen
sich die Tuareg ganz als die Herren und Besitzer derselben; wurde eine
Thür dem pochenden Targi nicht schnell genug geöffnet, so brach er sie
in Stücke, und die Insassen durften froh sein, wenn sie ohne Schläge
davonkamen. Sah er etwas, was ihm gefiel, so nahm er es ohne
weiteres, und wehe dem, der protestieren wollte! Die rohesteu Gewaltthä-
tigkeiten folgten unmittelbar. Dies war früher in Rhat der gewöhnliche
Zustand. Wie hat sich dies nun alles geändert! Vor dem Eintritt in
die Stadt muß der Targi seine Waffen abgeben, und er erhält sie erst
wieder beim Austritt. Umsonst verlangt er nach Bewirtung, selten öffnet
sich ihm eine Thür, meist wird er mit Schimpfworten fortgewiesen, und
läßt er sich von seinem Hang zu Gewaltthätigkeiteu hinreißen, so wird
ihm vom Kadi unerbittlich Gefängnisstrafe auferlegt, die für ihn ilnerträg-
lieh ist. Hungrig und schlecht gekleidet irrt er ans den Wegen umher,
im stillen die Türken verwünschend, mit denen fremdes Gesetz und fremder
Zwang in die Stadt eingezogen ist. Die Vornehmen der Tuareg siud
freilich besser daran; wenn sie auch innerhalb der Stadt nichts mehr zu
sagen haben, so sind sie doch noch die alleinigen Herren draußen in der
Wüste und auf der Hammada, wo sie den Karawanen Abgaben auserlegeu
für den ungehinderten Durchzug. Um unter sich nicht in Streit zu ge-
raten, sind die Rechte der Besteuerung ein- für allemal unter den Schechs
verteilt, ja selbst durch Erbschaft übertragbar
37.
In M'ursuk.
G. Nachtigal.
Wenn man von dem Ost- oder Hanptthore — Büb el Keblr —
"der Hauptstraße folgt, so fällt der Blick vor allem auf die Hauptwache
mit ihrer von Holzsäulen getragenen Vorhalle und ans eine Reihe von
Verkaufsläden jederseits, vor denen ebenfalls fäulengetragene Hallen zum
Aus allen Erdteilen. q
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute]]